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Ankunft im Dorf

Impressionen einer magischen Reise zu den Kággaba 


Als wir mit unseren Rucksäcken am vereinbarten Treffpunkt ankommen, warten Fabian und sein Vater Mama José Maria bereits auf uns. Die (Wiedersehens)Freude ist beiderseits gross. 


Wir laden unser Gepäck in ein Taxi. Bald werden wir verstehen, warum der Taxifahrer einen Geländewagen fährt. Nach ein paar Kilometern biegt er in eine Strasse ab, die uns in den Urwald führt. Die unbefestigte Serpentinenstrasse ist voller riesiger Schlaglöcher, faustgrosser Steine und so schmal, dass nur an wenigen Stellen zwei Autos aneinander vorbeikommen können. Vor unübersichtlichen Kurven wird gehupt, denn ab und kommen uns Motorräder entgegen. Die Fahrer manövrieren diese ausgesprochen geschickt auf diesen anspruchsvollen Wegen. 


Die Strasse führt steil bergauf und wir erhaschen ab und zu einen traumhaften Blick auf die Sierra Nevada de Santa Marta und auf das Meer. Er lässt uns erahnen, was uns erwartet und welche satte, grüne Fülle vor uns liegt, wenn wir zu Fuss in den Dschungel eintauchen.  


Nach ungefähr 40 Minuten Fahrt stoppt der Taxifahrer auf Anweisung von Fabian. Wir steigen aus und nehmen unsere Rucksäcke entgegen. Nach einigen Metern in Richtung Dschungel kommt uns Mama Manuel mit einem Maultier entgegen. Zusammen mit Mama José Maria lädt er unsere Rucksäcke auf das Maultier, während wir zu Fuss den steilen Dschungelweg in Angriff nehmen.  

Der Weg ist so schmal, dass wir hintereinander gehen müssen. Die losen Steine und die teilweise stark abfallenden Stellen erfordern unsere Aufmerksamkeit. Ist geht immer höher in einem Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit. Manchmal überqueren wir kleine Bäche.  


Einmal bleibt Fabian irritiert stehen – ‘Colonos’, wie die Kággaba die Kolumbianer nennen, haben einen grossen, uralten Baum abgeholzt. Man spürt den Schmerz, den Fabian bei diesem Anblick empfindet.  


Nach ungefähr einer halben Stunde Fussmarsch, der unsere Kondition auf die Probe gestellt hat, machen wir eine Pause. Einige Minuten später hören wir ein Knacken. Und schon bald kommen uns die beiden Mamos mit dem Maultier entgegen. Sie bleiben kurz stehen und gehen dann weiter.  


Mamos sind zwar die spirituellen Führer der Kággaba, aber sie beteiligen sich genauso am Alltagsleben wie alle anderen auch. Mit dem Unterschied, dass sie mehr Zeit für spirituelle Arbeit und Mediationen in Anspruch nehmen.  


Bald nehmen auch wir den restlichen Weg auf uns. Nach ungefähr weiteren 20 Minuten beginnt sich das Landschaftsbild zu verändern. Am Wegrand kündigen uns Yuka, Mais, Malanga, Kürbisse und Bananenbäume an, dass wir nicht mehr weit vom Dorf entfernt sind. Die Gärten der Kággaba sind so gut in die Landschaft integriert, dass sie sich optisch wenig von ihrer Umgebung unterscheiden.  


Mit lautem Bellen kündigen Hund unsere Ankunft an. Und schon bald stehen wir am Eingang des Dorfes. Dort befindet sich die Küche, in welcher die Frauen bereits auf uns warten. Sie dient als Treffpunkt von Frauen und Kindern. Aber auch die Männer setzen sich ab und zu hin und plaudern mit den Anwesenden.  


Im Dorf angekommen, werden wir herzlich begrüsst. Die Kinder schauen uns neugierig, aber etwas scheu an. Die Hühner und Truthähne dagegen lassen sich von unserer Ankunft nicht beeindrucken.  


In der Maloka, welche für uns reserviert ist, sind zwei Hängematten aufgehängt worden. Auf uns wartet also ein gemütliches Nachtlager. Der Raum ist sehr praktisch eingerichtet: Er enthält alles, was wir brauchen – aber nicht mehr: Eine lange Bank für die Ablage unserer persönlichen Gegenstände, Schnüre zum Aufhängen unserer Kleider, ‘Kleiderhaken’ aus einem Stück Holz, an welchem verkürzte Äste in die Höhe ragen. An ihnen können wir unsere Taschen aufhängen. Alles ist der Natur entnommen und einem nützlichen Zweck zugeführt worden.  


Auch die Kággaba verwenden vereinzelt praktische Gegenstände aus der Welt der ‘kleinen Geschwister’, wie sie uns nennen. So tragen sie beispielsweise zum Schutz gegen Schlangen gerne Gummistiefel. Doch sie achten sorgfältig darauf, dass sie nur diejenigen Güter aus unserer Welt benutzen, die ihnen einen echten Mehrwert bringen.  


Innerhalb weniger Monate haben hier zwei Familien eine Infrastruktur mit mehreren Häusern aufgebaut und zwei grosse Gärten angepflanzt. Ihr Ziel ist es, dass sie sich ab dem kommenden Jahr vollkommen ihre Kultur leben und sich selbständig ernähren können. Dies auch mit Blick auf das, was ihre Prophezeiungen vorhersagen. Sie bereiten sich darauf vor.    


Schon bald nach unserer Ankunft beginnen wir zu erahnen, welches Privileg es ist, in dieser schönen Umgebung inmitten der Natur, frei vom unnötigen Balast unserer Kultur, von Autolärm und Elektrosmog zu leben. 




Llegada al pueblo 

Impresiones de un viaje mágico al Kággaba  


Cuando llegamos al punto de encuentro acordado con nuestras mochilas, Fabián y su padre Mamá José María ya nos están esperando. La alegría (del reencuentro) es grande por ambas partes.  


Cargamos nuestro equipaje en un taxi. Pronto nos damos cuenta de por qué el taxista conduce un todoterreno. Al cabo de unos kilómetros, se desvía por una carretera que nos adentra en la selva. La serpenteante carretera sin asfaltar está llena de enormes baches, piedras del tamaño de un puño y es tan estrecha que sólo hay unos pocos lugares por los que puedan pasar dos coches. Tocamos el claxon antes de las curvas ciegas, ya que de vez en cuando se nos acercan motos. Los conductores las manejan con gran destreza en estas difíciles carreteras.  


La carretera se empina y de vez en cuando tenemos una vista maravillosa de la Sierra Nevada de Santa Marta y del mar. Nos da una idea de lo que nos espera y de la exuberante y verd abundancia que nos espera cuando nos adentremos a pie en la selva.   


Tras unos 40 minutos de viaje, el taxista se detiene siguiendo las instrucciones de Fabián. Nos bajamos y recogemos nuestras mochilas. Tras unos metros en dirección a la selva, mamá Manuel viene hacia nosotros montada en una mula. Junto con su madre, José María carge nuestras mochilas en la mula mientras nosotros recorremos a pie el empinado sendero de la selva.   


El camino es tan estrecho que tenemos que caminar uno detrás de otro. Las piedras sueltas y las pendientes pronunciadas requieren nuestra atención. Va subiendo cada vez más en un clima con mucha humedad. A veces cruzamos pequeños arroyos. 

 

En un momento dado, Fabián se detiene irritado: los "colonos", como los Kággaba llaman a los colombianos, han talado un gran árbol centenario. Se puede sentir el dolor de Fabián. 

 

Después de media hora de caminata, que ha puesto a prueba nuestra resistencia, nos tomamos un descanso. Unos minutos después oímos un crujido. Y pronto los dos mamíferos con la mula vienen hacia nosotros. Se detienen brevemente y luego siguen su camino.   


Los mamos son los líderes espirituales de los kággaba, pero participan en la vida cotidiana como todos los demás. La diferencia es que dedican más tiempo al trabajo espiritual y la meditación.   


Pronto emprendemos también el resto del viaje. Al cabo de otros 20 minutos más o menos, el paisaje empieza a cambiar. Yuka, maíz, malanga, calabazas y plataneros a lo largo del camino nos indican que no estamos lejos del pueblo. Los huertos de los Kággaba están tan bien integrados en el paisaje que visualmente no se distinguen de su entorno.   


Los perros ladran con fuerza para anunciar nuestra llegada. Pronto nos encontramos en la entrada del pueblo. Allí está la cocina, donde ya nos esperan las mujeres. Sirve de lugar de encuentro para mujeres y niños. Pero los hombres también se sientan de vez en cuando y charlan con los presentes.   


Han colgado dos hamacas en la maloka reservada para nosotros. Nos espera un lugar acogedor para pasar la noche. La habitación está amueblada de forma muy práctica: Tiene todo lo que necesitamos, pero nada más: un banco largo para guardar nuestros efectos personales, cuerdas para colgar la ropa, "perchas" hechas con un trozo de madera con ramas cortas que sobresalen. En ellos podemos colgar nuestros bolsos. Todo se ha tomado de la naturaleza y se le ha dado una utilidad.   


 Los Kággaba también utilizan a veces objetos prácticos del mundo de los "hermanos pequeños", como nos llaman. Por ejemplo, les gusta llevar botas de goma para protegerse de las serpientes. Sin embargo, tienen cuidado de utilizar sólo bienes de nuestro mundo que les aporten un verdadero valor añadido. 


En pocos meses, dos familias han construido una infraestructura con varias casas y han plantado dos grandes huertos. Su objetivo es poder vivir su cultura por completo y alimentarse de forma independiente a partir del año que viene. Esto también tiene en cuenta lo que predicen sus profecías. Se están preparando para ello.     


Poco después de nuestra llegada, empezamos a darnos cuenta del privilegio que supone vivir en este bello entorno rodeados de naturaleza, libres de las cargas innecesarias de nuestra cultura, del ruido de los coches y del electrosmog. 



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